Demo gegen Rechtsextremismus in Buchholz

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„Nazis hatten wir schon. War halt kacke“ und „AFD wählen ist so 1933“ waren einige der Sprüche auf den Plakaten bei der Demonstration am 27. Januar in Buchholz. Unter dem Motto „Für Demokratie und Menschenrechte! – Gegen Rassismus, Antisemitismus, Hass und Hetze" kamen rund 3.000 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Buchholz in der Nordheide am Samstagnachmittag zusammen. Ein breites Bündnis von Parteien, Sportvereinen, Sozialverbänden, Schulen und Kirchen hat sich kurzfristig geformt und zur Kundgebung aufgerufen.

Auch die vier lutherischen Kirchengemeinden in der Region haben sich auf eine erste Anfrage hin schnell miteinander abgestimmt und diese Demonstration unterstützt. „Für mich war das eine Selbstverständlichkeit", sagt Arne Hildebrand, Pastor der St. Paulus Kirche in der Innenstadt von Buchholz. „Es ist höchste Zeit, dass die Zivilgesellschaft zusammenrückt und ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus setzt.“ In der Tat war der Versammlungsplatz so gefüllt, dass man am Ende der Demonstration an der Poststraße die Wortbeiträge auf der Bühne nicht mehr gut verstehen konnte.

Dort fand Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse klare Worte zu den aktuellen Ereignissen und Entwicklungen: „Die Ziele der AfD sind ein frontaler Angriff auf die Werte der Demokratie. Diese gilt es, gemeinsam als Zivilgesellschaft zu verteidigen", sagte Röhse. Dies machte auch Malte Thiel, Schulsprecher der IGS Buchholz, deutlich. Er betonte, wie gefährlich es ist, die aktuellen Entwicklungen kommentarlos hinzunehmen. "Damit geben wir Nazis Stück für Stück die Möglichkeit, ihr Vokabular und ihr Gedankengut normalisierend in die Gesellschaft einzubringen", sagte Thiel.

„Ganz stark", lobte Pastor Hildebrand die Worte des jungen Mannes. „Damit trifft er den Nagel auf den Kopf. Wenn Worte wie Remigration gesellschaftsfähig werden, dann haben wir aus unserer Geschichte nichts gelernt. Toll, dass sich Schüler:innen hier so stark einbringen", sagte Arne Hildebrand. Für die Kirchenvorsteherin und vierfache Mutter, Maike Nicklisch, ist das selbstverständlich. „Ich finde es total wichtig, dass wir mit unseren Kindern im Gespräch darüber sind, wie gefährlich rechtsextremistisches Gedankengut ist. Wir müssen darüber reden – mit unseren Kindern, aber auch im Familienkreis und mit unseren Freunden.“

Aus der Geschichte lernen – das bot sich an diesem Samstag in Buchholz gut an, denn am Holocaust-Gedenktag wurde kurz nach der Demonstration am Mahnmal ein Kranz niedergelegt. Bürgermeister Röhse schloss seine Rede mit dem mahnenden Hinweis „nie wieder ist jetzt und hier!“

Text und Fotos: A. Hildebrand

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Demonstration gegen Rechtsextremismus. Foto: A. Hildebrand
Demonstration gegen Rechtsextremismus. Foto: A. Hildebrand
Pastor Arne Hildebrand bei der Demo am 27. Januar in Buchholz. Foto: A. Hildebrand
Pastor Arne Hildebrand bei der Demo am 27. Januar in Buchholz. Foto: A. Hildebrand