Zwischen Tränen und neuen Aufbrüchen

|   News aus dem Kirchenkreis

Das Trauercafé der Ev.-luth. Lutherkirchengemeinde Neu Wulmstorf öffnet noch zweimal in diesem Jahr. Die neuen Termine in 2026 stehen auch fest.

Wer in Trauer ist, durchleidet das Gefühl lähmender Ohnmacht und weiß, wie es ist, keine Worte zu haben und sich nicht ausdrücken zu können. Gegen Ohnmacht und Sprachlosigkeit hilft das Trauercafé der Lutherkirchengemeinde Neu Wulmstorf.

Es tut gut, bei aller Ohnmacht, etwas tun zu können, z. B. zu Beginn des Trauercafés eine Kerze anzuzünden und einen intensiven Moment der Erinnerung zu erleben. Und gegen die Sprachlosigkeit hilft es, anderen zuzuhören, die vielleicht schon länger im Seelenkeller der Trauer hocken oder die sich in harter Trauerarbeit bereits etwas Luft und neue Lebendigkeit verschafft haben. Vielleicht kann man sich bald selbst etwas von der traurigen Seele reden.

Das Neu Wulmstorfer Trauercafé gibt es seit drei Jahren. Es wird gut angenommen. Oft ist es so, dass das ehrenamtliche Team noch schnell einen weiteren Tisch aufbauen und eindecken muss. Zum „offiziellen Beginn“ tritt dann eine Frau aus dem Team nach vorne, begrüßt die Gäste freundlich und liefert einen kurzen Impuls. Was sonst tabuisiert ist oder im Verborgenen abläuft, ist hier selbstverständlich: Es wird über Trauer und Abschiedsschmerz gesprochen, und es wird versucht, den Kopf wieder etwas hochzubekommen. 

Allen hier geht es so, die jetzt an den Tischen selbstgebackenen Kuchen oder – noch besser – Torte genießen. Kaffee und Kuchen sind gewiss nicht das Wichtigste, aber sie tun gut. In Gemeinschaft können manche leichter essen – erst recht in einer Gemeinschaft auf Zeit mit anderen Trauernden.

An einem Tisch weint jemand. Seiner Tränen muss sich hier niemand schämen, alle kennen das: von der Trauer überwältigt werden oder auch, wie gut das Weinen tun kann. Wann will man weinen, wenn nicht angesichts des Verlustes eines lieben Menschen. Einige hier weinen und trauern um den Vater, andere um eine Tochter, die meisten um den Partner oder die Partnerin.

An einem anderen Tisch ist die Stimmung ganz anders. Ja, richtig gehört: Zwei tauschen sich über eine Reise aus. Die Erleichterung ist ihnen anzumerken; es war „die erste Reise ohne“. Zwischen Tränen und solchen neuen Aufbrüchen pendeln die Besucherinnen und Besucher. Nach anderthalb Stunden endet das Trauercafé, ein Nachmittag mit einer besonderen Vertrautheit und Nähe ist vorüber. Erleichterung und Dankbarkeit liegen in der Luft.

Wer durch diese Schilderung angesprochen ist, komme gern selbst vorbei und verschaffe sich einen eigenen Eindruck vom Trauercafé! Das Team, das regelmäßig fortgebildet wird, sucht auch noch Verstärkung. Melden Sie sich gern, es ist eine erfüllende Aufgabe.

Das Team des Trauercafés unterliegt der Schweigepflicht. Alle Gespräche werden vertraulich behandelt. Das Angebot ist kostenlos und steht allen Menschen offen, ganz gleich, ob sie einer Kirche angehören oder nicht.

Das Trauercafé findet einmal im Monat an einem Sonntag statt, und zwar im Saal des Gemeindehauses der Lutherkirche (Bei der Lutherkirche 5, 21629 Neu Wulmstorf) von 15 Uhr bis 16.30 Uhr. 

Im Jahr 2025 öffnet das Trauercafé noch zweimal: am 23. Nov. und am 21. Dez.  

Die Termine für das Jahr 2026 sind:

18. Jan.,15. Febr., 15. März, 19. April, 17. Mai, 21. Juni, 9. Aug., 20. Sept., 11. Okt., 15. Nov. , 20. Dez. 

Rückfragen gern an Pastor Florian Schneider (Tel. 040 700 82 76) oder Christiane Hochfeld (Tel. 040 700 50 83).

Text und Foto: F. Schneider 

BU: Trauercafé im Gemeindehaus der Lutherkirchengemeinde Neu Wulmstorf.

 

 

Zurück
Trauercafé der Ev.-luth. Lutherkirchengemeinde Neu Wulmstorf. Foto: F. Schneider
Trauercafé der Ev.-luth. Lutherkirchengemeinde Neu Wulmstorf. Foto: F. Schneider