Neues Angebot der „Initiative menschlich“

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Café menschlich – Treffpunkt für Menschen mit und ohne Demenz und ihre pflegenden An- und Zugehörigen 

Eine dementielle Erkrankung verändert alles. Den betroffenen Menschen, die Partnerin oder den Partner, seine Mitmenschen. Die meisten Demenzkranken werden zu Hause versorgt und gepflegt. 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Eine schwere Aufgabe, die den Angehörigen viel Kraft und Liebe abverlangt und ihnen kaum Zeit für sich selbst lässt. Wer hilft ihnen? Die „Initiative menschlich“ des Ev.-luth. Kirchenkreises Hittfeld unterstützt Menschen, die an Demenz erkrankt sind oder die sich aufgrund einer anderen schweren Erkrankung in einer besonderen Lebenssituation befinden sowie ihre pflegenden An- und Zugehörigen mit verschiedenen Angeboten. So betreuen Ehrenamtliche für ein bis zwei Stunden wöchentlich Erkrankte, während ihre Angehörigen dringende Dinge erledigen oder einfach mal Zeit für sich haben. Nun gibt es ein neues Angebot: Immer am letzten Dienstag im Monat lädt die Initiative zum Kaffeetrinken ins „Café menschlich“, jeweils von 15.00 bis 16.30 Uhr im Höpenbäcker in Meckelfeld. Der nächste Termin ist Dienstag, 30. Mai. Dafür stellt der Höpenbäcker seine Räumlichkeiten nach Geschäftsschluss zur Verfügung. Es gibt Kaffee und Kuchen, das Gedeck kostet fünf Euro.

„Wir freuen uns sehr, dass der Höpenbäcker mit Kirsten Voigt als Inhaberin unser Angebot so engagiert unterstützt und uns seine Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Das Café ist ein lockerer Treffpunkt für Menschen mit und ohne Demenz, für pflegende An- und Zugehörige, für alle, die Kontakt oder Rat suchen“, sagt Pastorin Caroline Warnecke, die die Initiative leitet. Es sind immer einige Ehrenamtliche der Initiative anwesend und stehen für ein Gespräch zur Verfügung. „Und da wir für unser häusliches Begleitungsangebot dringend noch weitere Ehrenamtliche suchen, ist das für Interessierte ja vielleicht auch eine gute Gelegenheit, um einfach mal reinzuschnuppern“.

Beim ersten Treffen des „Café menschlich“ Ende April waren neben Erkrankten und Angehörigen auch Ehrenamtliche der Initiative dabei. Sie sind geschult und betreuen einmal wöchentlich für eine begrenzte Zeit eine Erkrankte oder einen Erkrankten. So wie Willi Cramer aus Meckelfeld: „Ich kümmere mich einmal wöchentlich um einen demenzerkrankten Herrn. Wir unterhalten uns oder fahren mit meinem Bulli irgendwo hin. Über seine Demenz sprechen wir nicht, wir genießen einfach die Zeit. Ich bin weder Pfleger noch Therapeut, kein Familienangehöriger, einfach ein Freund, der zuhört, auch wenn er Geschichten immer und immer wieder erzählt“, sagt Willi Cramer. Auch Ulrike Jasper aus Rönneburg arbeitet ehrenamtlich mit. Sie hat jahrelang ihre Mutter gepflegt, die dann verstarb. „Ich wollte weiterhin jemandem helfen, aber in zeitlich geringerem Rahmen. Ich gehe einmal wöchentlich zu einer bettlägerigen Dame, die nicht demenzerkrankt ist. Wir unterhalten uns oder spielen ein Spiel, so kommt sie auf andere Gedanken. Es belebt sie richtig. Ich mag den Kontakt zu hochbetagten Menschen, es gibt auch mir etwas“, sagt Ulrike Jasper. 

Pflegende Angehörige freuen sich über die Hilfe der Initiative: „Die Unterstützung ist so wichtig. Ich kann zum Arzt gehen und in der Zeit passt jemand auf meine Frau auf, sonst läuft sie wieder weg“, sagt ein Angehöriger. Während der Kaffeezeit erzählt er von langen Diskussionen mit der Krankenkasse, von dem Gefühl, vor vielem allein zu stehen und sich immer wieder selbst über finanzielle Leistungen und seine Rechte als pflegender Angehöriger zu informieren und diese einzufordern. „Natürlich haben wir uns unser Leben im Alter anders vorgestellt, aber wir kommen klar. Wir gehen spazieren, gehen essen oder treffen Freunde von früher. Aber ich muss immer neben ihm stehen und ihm sagen, was er tun muss“, sagt eine Angehörige. Im Gespräch spürt man ihre Liebe zu dem Mann, der er einmal war, aber auch zu dem Mann, der er jetzt ist.   Es ist diese Liebe, die ihr die Kraft für den gemeinsamen Alltag gibt.

Kirsten Voigt, Inhaberin des Höpenbäckers in Meckelfeld, unterstützt das „Café menschlich“. „Ich finde es wichtig, dass sich erkrankte Menschen mit und ohne Demenz mit ihren Angehörigen treffen, austauschen und gegenseitig unterstützen können“, sagt Kirsten Voigt.

Der nächste Termin des „Café menschlich“ ist am Dienstag, 30. Mai, von 15.00 bis 16.30 Uhr im Höpenbäcker in Meckelfeld, Bürgermeister-Heitmann-Straße 78, 21217 Seevetal. Für die Kuchen-Planung wird um eine kurze Anmeldung bis jeweils drei Tage vorher gebeten. Bitte melden Sie sich per mal oder Telefon bei Pastorin Caroline Warnecke an: 

Mail: caroline.warnecke(at)evlka.de

Tel: 040 – 780 16 762

Weitere Informationen unter www.initiative-menschlich.de

 

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Foto:  C.Wöhling
Immer am letzten Dienstag im Monat treffen sich erkrankte Menschen mit und ohne Demenz, ihre pflegenden An- und Zugehörigen und Ehrenamtliche der „Initiative menschlich“ im Höpenbäcker in Meckelfeld zum „Café menschlich“. Pastorin Caroline Warnecke (3.v.l.) leitet die Initiative, Kirsten Voigt (2.v.r.) ist Inhaberin des Meckelfelder Höpenbäckers und stellt Räumlichkeiten zur Verfügung. Foto:  C.Wöhling