Isabell Hoppe (35) ist in Bremen geboren und wusste schon früh, dass sie Pastorin werden wollte: „In der Evangelischen Jugend habe ich Kirche als einen Ort erfahren dürfen, in dem Gemeinschaft spürbar war“, sagt Isabell Hoppe. Nach dem Abitur lebte sie für ein Jahr als Freiwillige in der Gemeinschaft von Taizé mit: „Das ist ein Ort, der Jugendlichen viel zutraut. Ich war inspiriert durch die tiefe und doch lockere Spiritualität.“ Sie studierte in Tübingen, Jerusalem und Berlin. „Jerusalem ist ein spirituell vibrierender Ort, es war spannend, zu einer religiösen Minderheit als Christin zu gehören und zu spüren, wie wichtig dann eigene Feiertage und die eigene Identität werden.“ In Israel entdeckte sie ihr Interesse an alten Textfragmenten, das später zu ihrem Dissertationsthema im Fach „Altes Testament“ führte. Nach der Verteidigung der Promotion begann sie ihr Vikariat in der St. Petri-Kirchengemeinde Kirchlinteln bei Verden. Ihre Tochter wurde geboren und nach einigen Monaten der Elternzeit schloss sie ihr Vikariat in der Lutherkirchengemeinde Neu Wulmstorf ab. „Noch darf ich meinen Doktor-Titel nicht tragen, da die Doktorarbeit noch nicht veröffentlicht ist, aber sie soll laut Auskunft des Verlages im nächsten Jahr erscheinen.“
Drei Jahre wird Isabell Hoppe Pastorin im Probedienst in Jesteburg sein. Die Ev. Landeskirche Hannovers weist Probedienstlerinnen und Probedienstler einer Gemeinde zu, die darüber entscheidet, ob sie diese Person annimmt. Nach drei Jahren entscheiden beide Seiten, wie es weitergeht. Seit Anfang letzten Jahres ist auch ihre Frau Caroline Hoppe als Probedienstlerin in der Martin-Luther-Kirchengemeinde Holm-Seppensen tätig. Gemeinsam wohnt das Paar mit der einjährigen Tochter in Holm-Seppensen. „Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, uns eine Pfarrstelle zu teilen. So sind wir an verschiedenen Orten tätig, können uns aus unseren Gemeinden erzählen, Ideen austauschen und uns gegenseitig helfen, um etwa eine Taufe gut zu gestalten oder eine Trauung lebendig zu feiern. Natürlich braucht es dafür sehr viel Absprachen und Organisation.“
Die Pastorin freut sich auf Jesteburg: „Ich bin dankbar, dass in dieser Gemeinde schon viel angeboten wird, wie etwa die Kinderkirche, viele Kreise oder der Besuchsdienst. Hier bringen sich viele Menschen ins Gemeindeleben ein. Zudem ist Jesteburg ein wirklich schöner Ort.“ Wichtig ist ihr die Arbeit mit Jugendlichen, die Kirchenmusik und eine gute Vernetzung am Ort und in der Nachbarschaft. „Menschen in besonderen Momenten ihres Lebens wie etwa der Hochzeit oder Taufe zu begleiten, liegt mir sehr am Herzen. Die heutige Zeit erfordert auch unbedingt, dass Kirchen zu sicheren Räumen für Menschen werden.“
In ihrer Freizeit dreht sich alles um die kleine Tochter. Wenn dann noch Zeit bleibt, fährt Isabell Hoppe gern Rad, trifft Freunde, liest und singt gern.